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Thames Water vor Zahlungsunfähigkeit: Renationalisierung droht

  • Thames Water steht vor einer existenziellen Krise und könnte im Dezember zahlungsunfähig werden.
  • Das Unternehmen kämpft um neues Eigenkapital, um eine Renationalisierung zu vermeiden.

Thames Water, Großbritanniens größter privatisierter Wasserversorger, steht vor einer existenziellen Krise. Das Unternehmen könnte bereits im Dezember zahlungsunfähig werden und damit verstaatlicht werden. Noch vor wenigen Monaten hatte Thames Water angekündigt, genug Liquidität bis Mai 2025 zu besitzen.

Die dramatische Verschlechterung der Liquiditätslage ist auf eine höhere als erwartete Cash-Burn-Rate zurückzuführen. Dies wirft Fragen zur Glaubwürdigkeit des Managements auf. Einige Kostensteigerungen seien schwer kontrollierbar, andere hätten vorhergesehen werden müssen.

Thames Water benötigt die Zustimmung der Mehrheit seiner Gläubiger, um auf 380 Millionen Pfund an Notfallreserven zurückgreifen zu können. Zusätzlich müsste das Unternehmen Zugang zu weiteren 420 Millionen Pfund an ungenutzten Kreditfazilitäten erhalten, um eine Zahlungsunfähigkeit Ende Dezember zu vermeiden.

Die jüngsten Ankündigungen haben die Ratingagenturen veranlasst, ihre Bewertungen für Thames Water noch tiefer in den „Junk“-Bereich herabzustufen. S&P senkte das Management- und Governance-Rating des Unternehmens von „moderat negativ“ auf „negativ“.

Thames Water kämpft nun um neues Eigenkapital, um eine Renationalisierung zu vermeiden. Eine Gruppe von 90 Kreditgebern prüft derzeit die Möglichkeit einer Zwischenfinanzierung, um das Unternehmen kurzfristig zu stabilisieren.

Dieser Weg scheint die beste Lösung zu sein und würde auch die britische Regulierungsbehörde Ofwat zufriedenstellen. Dennoch ist fraglich, warum die Gläubiger zusätzliche Finanzmittel bereitstellen sollten, bevor sie sicher sind, dass die nächste regulatorische Festsetzung ausreicht, um neue Investoren anzuziehen.

Die Veröffentlichung dieser Entscheidung ist für den 19. Dezember geplant, könnte sich aber auch in den Januar verschieben. Damit schwindet die Hoffnung von Thames Water, eine Verstaatlichung abzuwenden, ebenso schnell wie die eigenen Barreserven.

Quelle: Eulerpool Research Systems