Ungewisse Zukunft für thyssenkrupp Steel: Finanzierung und Restrukturierung ungelöst
- Keine Einigung über Finanzierung und Restrukturierung von thyssenkrupp Steel.
- Verkauf der Beteiligung an Hüttenwerke Krupp Mannesmann geplant.
Die Zukunft des Stahlgeschäfts von thyssenkrupp bleibt ungewiss. Der Aufsichtsrat konnte keine Einigung über die zukünftige Finanzierung und Restrukturierung erzielen, erklärte Aufsichtsratsvorsitzender Sigmar Gabriel.
Ein Gutachten soll klären, welche finanzielle Unterstützung vom Mutterkonzern erforderlich ist, damit die Stahltochter langfristig eigenständig wirtschaften kann. Das Ergebnis wird bis Jahresende erwartet. Über einen möglichen Stellenabbau wurde nicht gesprochen.
thyssenkrupp Steel will seine 50-prozentige Beteiligung am Duisburger Stahlunternehmen Hüttenwerke Krupp Mannesmann (HKM) veräußern, um die Stahlkapazitäten um 2 Millionen Jahrestonnen zu reduzieren. Sollte ein Verkauf nicht zustande kommen, wird eine Schließung des Unternehmens in Betracht gezogen.
Gabriel bestätigte, dass die Hamburger Beteiligungsgesellschaft CE Capital Partners als Interessent für HKM Gespräche führt. Dieses Unternehmen will die durch den Ukrainekrieg entstandene Marktlücke nutzen.
Der Aufsichtsrat wird am 29. August weiter über die Zukunft des Stahlgeschäfts beraten.
Parallel plant thyssenkrupp im Marinesektor ein Gemeinschaftsunternehmen mit der Bremer Werftengruppe Naval Vessels Lürssen (NVL) für den Bau von Fregatten. Das Bundeskartellamt prüft die Gründung des Joint Ventures. Details wurden von thyssenkrupp Marine Systems (TKMS) nicht kommentiert.
Die Aktie von thyssenkrupp reagierte auf die Unsicherheiten mit einem Rückgang und schloss im XETRA-Handel um 1,17 Prozent tiefer bei 3,38 Euro.