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Varta erzielt wichtige Einigung im Sanierungsverfahren – Kleinaktionäre vor Totalverlust

  • Varta erzielt Einigung mit Gläubigern im Sanierungsverfahren.
  • Kleinaktionäre stehen vor Totalverlust ihrer Investitionen.

Varta hat im Rahmen seines Sanierungsverfahrens eine wichtige Einigung mit den Gläubigern erzielt. Varta-Chef Michael Ostermann teilte mit, dass eine Lösung mit den Schuldscheindarlehensgebern gefunden wurde. Er erwartet, dass die Mehrheit der Gläubiger dem Konzept zustimmen wird.

Fast alle betroffenen Gruppen unterstützen das im August angekündigte Konzept, außer den Kleinaktionären. Diese stehen vor einem Totalverlust ihrer Investitionen, da sie aus dem Unternehmen gedrängt werden sollen. Anlegerschützer haben Widerstand angekündigt, jedoch werden die Interessen der Kleinaktionäre im Rahmen des StaRUG ausgehebelt.

Das Sanierungskonzept sieht einen Schuldenschnitt und die Verlängerung von Krediten vor. Die Verbindlichkeiten des Konzerns sollen von knapp einer halben Milliarde Euro auf etwa 230 Millionen Euro reduziert werden. Frisches Kapital soll unter anderem durch den Einstieg von Porsche und Darlehen der Gläubiger bereitgestellt werden.

Der Restrukturierungsplan soll Anfang Oktober, spätestens Mitte des Monats, beim zuständigen Sanierungsgericht eingereicht werden. Ostermann hofft, das Verfahren bis Ende des Jahres abzuschließen. Spätestens Ende Januar 2024 soll die Restrukturierung abgeschlossen sein.

Die Sanierung soll Varta bis Ende 2027 finanzieren, dabei sind auch Stellenstreichungen in der Verwaltung geplant. Varta hatte das vorinsolvenzliche Verfahren im Juli eingeleitet, was den Aktienkurs stark einbrechen ließ. Derzeit beschäftigt der Konzern rund 4.000 Mitarbeiter.

Varta befindet sich seit längerer Zeit in einer Krise, da die Nachfrage nach Lithium-Ionen-Knopfzellen stark schwankt. Zusätzlich hat das Unternehmen mit Billigkonkurrenz aus China zu kämpfen. Im Februar hatten Hackerangriffe die Produktion wochenlang lahmgelegt. Managementfehler werden ebenfalls als Gründe für die Krise genannt.

Im bisherigen Verlauf des Jahres 2023 konnte Varta einen Umsatz von rund 554 Millionen Euro verzeichnen. Aufgrund des Hackerangriffs wurden keine aktuelleren Zahlen veröffentlicht. Der Geschäftsbericht 2023 wird für Ende Oktober erwartet, Zahlen für das erste Quartal 2024 sollen im November folgen.

Die Aktie von Varta schloss am Mittwoch 0,51 Prozent niedriger bei 1,55 Euro im XETRA-Handel. Im nachbörslichen Handel auf Tradegate verlor das Papier weitere 1,99 Prozent und sank auf 1,53 Euro.

Quelle: Eulerpool Research Systems

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