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Veuve Clicquot: CEO Jean-Marc Gallot will Champagner für den Alltag etablieren

  • Jean-Marc Gallot will Champagner von traditionellen Anlässen lösen und für den Alltag etablieren.
  • Veuve Clicquot sieht große Wachstumschancen in Nordamerika, Asien und Afrika.

Jean-Marc Gallot, CEO von Veuve Clicquot, verfolgt seit zehn Jahren die Strategie, Champagner von traditionellen Anlässen zu lösen und ihn zu einem Getränk für den Alltag zu machen. Diese Idee knüpft an eine Werbekampagne aus den 1960er Jahren an, die Champagner mit Burgern kombinierte.

Veuve Clicquot, Teil des LVMH-Konzerns, gibt keine genauen Zahlen zu seinen Markenleistungen bekannt. Es gilt jedoch als eines der größten Champagnerhäuser weltweit und ist laut Gallot „bei weitem das größte Champagnerhaus in den USA“. Gallot will die Gelegenheiten für Champagnerkonsum vervielfachen.

„Die Zukunft des Champagners liegt nicht darin, ein Getränk für bestimmte Personen und Anlässe zu sein“, sagt Gallot. Er sieht große Wachstumschancen in Nordamerika, Asien und Afrika, wo Champagner bisher nur bei formellen Anlässen getrunken wurde.

Dieser Ansatz stößt in der traditionell geprägten Branche auf Widerstand. Vor acht Jahren führte Veuve Clicquot eine Linie von Champagnern ein, die auf Eis getrunken werden sollen. Diese Neuerung stieß bei Puristen auf Ablehnung, doch Gallot sah das Potenzial, neue Kundengruppen anzusprechen.

Gallot fördert einen Führungsstil, der „ernsthaftes Arbeiten ohne sich selbst zu ernst zu nehmen“ betont. Diese Einstellung markiert einen Wandel im traditionellen Umfeld der Champagnerwelt, deren Produktion auf eine bestimmte Region in Frankreich beschränkt ist.

Gallot begann seine Karriere in der Luxusbranche und kam später zum Wein und Spirituosen. Er betont die Bedeutung der Kommunikation und Zusammenarbeit innerhalb seines Teams und hat gelernt, offen und flexibel zu bleiben, besonders in Krisenzeiten.

Ein tägliches Ritual von Gallot ist der Kontakt zu den Weinbergen, um die Entwicklung der Trauben zu verfolgen. „Man muss extrem neugierig und demütig sein, um diese Geschichte und dieses Fachwissen zu entdecken“, sagt er.

Die Champagne-Industrie steht vor der Herausforderung, sich an den Klimawandel anzupassen, der die Wetter- und Wachstumszyklen verändert hat. Gallot betont, dass die Branche flexibel und neugierig bleiben muss, um diese Veränderungen bestmöglich zu nutzen.

Im kürzeren Zeitraum sieht sich die Champagnerbranche mit einem Nachfragerückgang konfrontiert, nachdem während der Pandemie ein zweijähriger Boom zu verzeichnen war. Gallot bleibt jedoch optimistisch und sieht die aktuellen Herausforderungen als vorübergehende Anpassung.

„Die Beziehung zur Zeit ist in der Spirituosen- und Weinbranche ganz anders als in der Modebranche“, sagt Gallot. „Das lehrt uns, die Dinge in Perspektive zu setzen.“

Quelle: Eulerpool Research Systems