Volkswagen senkt Gewinnprognose für 2024 deutlich
- Volkswagen senkt Gewinnprognose für 2024 aufgrund schwächerer Verkaufszahlen.
- Die Aktie reagierte mit einem Kursrückgang von 2,9 Prozent auf Tradegate.
Volkswagen hat seine Gewinnprognose für 2024 gesenkt. Konzernchef Oliver Blume korrigierte die Erwartungen aufgrund schwächerer Verkaufszahlen bei der Kernmarke VW Pkw, den leichten Nutzfahrzeugen und der eigenen Zuliefersparte.
Statt eines geplanten Anstiegs der Auslieferungen um bis zu drei Prozent, rechnet Volkswagen nun mit einem Absatz von rund neun Millionen Fahrzeugen. Ursprünglich waren 9,5 Millionen Fahrzeuge angepeilt.
Die Umsatzprognose liegt nun bei etwa 320 Milliarden Euro, knapp unter dem Vorjahresniveau von 322 Milliarden Euro. Die Volkswagen-Aktie reagierte nachbörslich auf Tradegate mit einem Kursrückgang von 2,9 Prozent.
Auch die Dachholding Porsche SE korrigierte ihre Gewinnprognose nach unten. Statt 3,5 bis 5,5 Milliarden Euro Gewinn nach Steuern rechnet die Holding nun mit 2,4 bis 4,4 Milliarden Euro.
Volkswagen rechnet mit einem operativen Ergebnis von 18 Milliarden Euro, was einer operativen Ergebnismarge von rund 5,6 Prozent entspricht. Die zuvor anvisierte Spanne lag bei 6,5 bis 7,0 Prozent.
Die Automobilbranche leidet unter dem Einbruch des chinesischen Marktes. Die Kernmarke VW Pkw verlor ihre Marktführerschaft an den lokalen Hersteller BYD. Auch Mercedes-Benz, BMW und Porsche kämpfen mit schwächelnden Absatzzahlen.
Der Absatz von Elektrofahrzeugen in Europa stockt. Die Milliardeninvestitionen in die Elektrifizierung der Flotten haben bislang nicht den erhofften Durchbruch gebracht. Die Margen schrumpfen, und die Hersteller geraten zunehmend in Kostendruck.
Die Kernmarke VW Pkw plant massive Einsparungen. Betriebsbedingte Kündigungen und mögliche Werksschließungen sind keine Tabus mehr. Der Konzern steht vor tiefgreifenden Restrukturierungen.
Auch die eigene Finanzdienstleistungssparte des Konzerns konnte das schwache Ergebnis nicht ausgleichen. Die zurückgehende Nachfrage nach Leasing- und Finanzierungsgeschäften sowie ein schwieriges Zinsumfeld belasten die Sparte zusätzlich.
Volkswagen reiht sich in die Liste der gebeutelten Automobilkonzerne ein, die unter den veränderten Rahmenbedingungen und den Herausforderungen der Transformation leiden. Das wirtschaftliche Umfeld bleibt angespannt.
