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Warum Haushalte trotz sinkender Energiepreise mehr für Erdgas und Heizöl zahlen

  • Haushalte zahlen trotz sinkender Energiepreise mehr für Erdgas und Heizöl.
  • Wegfall preiswerter Gaslieferungen und steigender CO2-Preis sind Hauptgründe.

Trotz sinkender Energiepreise nach den Rekordwerten von 2022 müssen deutsche Haushalte weiterhin höhere Ausgaben für Erdgas und Heizöl verzeichnen. Eine Analyse von Check24 zeigt, dass eine Familie mit einem jährlichen Erdgasverbrauch von 20.000 kWh durchschnittlich 2324 Euro zahlt, ein Anstieg von 84 Prozent seit April 2021.

Haushalte mit einem jährlichen Heizölbedarf von 2000 Litern zahlen im Durchschnitt 2076 Euro, was einem Anstieg von 69 Prozent im Vergleich zur Vor-Krisen-Zeit entspricht. Ein wesentlicher Grund für diesen Anstieg sind die weggefallenen, preiswerten Gaslieferungen aus Russland.

Der nationale CO2-Preis trägt ebenfalls zur Verteuerung bei. Seit Januar beträgt dieser 45 Euro je Tonne CO2. Für eine Familie mit dem genannten Gasverbrauch erhöht dies die jährlichen Kosten um 194 Euro, während die Ausgaben für Heizöl um 287 Euro steigen.

Ein weiterer Faktor sind die steigenden Gasnetzentgelte. Mit dem Umstieg auf Wärmepumpen oder Fernwärme verteilt sich die Kostenlast des Gasnetzbetriebs auf weniger Kunden, was die individuellen Kosten erhöht. Die Gasspeicherumlage wird ab Juli die jährlichen Kosten für eine Familie um weitere 13 Euro erhöhen.

Es gibt keine einheitlichen Gaspreise in Deutschland. Die Kosten variieren je nach Bezugsquelle und Tarifmodell. Verbraucherzentralen empfehlen, verschiedene Angebote zu vergleichen, warnen jedoch vor Versorgern mit zahlreichen Beschwerden. Grundversorger bieten Grundversorgungstarife an, die mit einer Frist von zwei Wochen gekündigt werden können.

Die Gasnetzentgelte sind in dicht besiedelten Regionen tendenziell niedriger als in dünn besiedelten Gebieten. Außerdem sind die Entgelte in Regionen mit älteren und abgeschriebenen Leitungen niedriger. Die derzeitigen Entwicklungen verdeutlichen, dass die Heizkosten trotz sinkender Energiepreise hoch bleiben und Haushalte weiterhin erhebliche Mehrkosten tragen müssen.

Quelle: Eulerpool Research Systems