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Lexikon

Privatanleger

Bist du eine Privatperson und investierst dein Geld an der Börse? Dann bist du ein Privatanleger.

Privatanleger Aller Aktien: Definition

Grundsätzlich wird in der Finanzbranche zwischen Privatanlegern und Institutionellen Investoren unterschieden.

Privatanleger sind natürliche individuelle Personen, die Geldanlagen betreiben. Das können Einzelpersonen sein, aber auch eine Gemeinschaft mehrerer natürlicher Personen, die sich beispielsweise in einem Investmentclub zusammengetan hat. Privatanleger sind demnach natürliche Personen, die Finanzmarktinformationen ausschließlich für ihre persönlichen Zwecke wie die Verwaltung des privaten Vermögens nutzen.

Privatanleger nehmen ihre finanzielle Zukunft und Unabhängigkeit selbst in die Hand. Sie investieren ihr Vermögen langfristig in Aktien.


Langfristig kennen Aktien nur eine Richtung: Nach oben. Die durchschnittliche jährliche Rendite des S&P500 Index lag in den letzten 100 Jahren (seit 1920) bei unglaublichen 12,5 % Rendite pro Jahr zum Trotze aller Krisen und Katastrophen, wie das AlleAktien Poster zeigt.

Privatanleger in Deutschland sind durch die EU besonders geschützt

Gemäß der Finanzmarktrichtlinie der Europäischen Union von 2004 sind Privatanleger besonders geschützt. Diese Richtlinie ist zur Verbesserung des Anlegerschutzes im Hinblick auf die Integrität der Finanzdienstleister und auf die Transparenz der Finanzmärkte ins Leben gerufen worden. Banken und Fondsmanager werden überwacht und reguliert, damit diese die Privatanleger im Vorfeld über alle Risiken und Chancen detailliert aufklären. Besonders komplexe Finanzprodukte (z.B. Hedgefonds, besonders komplex strukturierte Produkte...) dürfen gar nicht an Privatanleger verkauft werden.

Das bedeutet, dass die ausgesprochene Anlageempfehlung auf das Risikoprofil und die Markterwartungen eines Privatanlegers abgestimmt sein muss und dass die Risiken erklärt werden müssen.

Neue Aktionärskultur unter den Privatanlegern in Deutschland

Seit Ende 2018 erwacht in Deutschland erstmals seit dem Jahr 1998 eine neue Aktionärskultur. Etwas Großartiges entsteht gerade, das wir hier in Deutschland beobachten dürfen: Viele Menschen planen erstmals seit Jahrzehnten selbstverantwortlich ihre eigenen Finanzen, die eigene Rente, die eigene Altersvorsorge mit Aktien. Die Zahl der Privatanleger wächst stetig, die meisten davon sind mit 80% Berufseinsteiger oder Jugendliche (Statistik der AlleAktien.de Besucher).

Mit AlleAktien.de erwacht in Deutschland gerade eine neue Aktienkultur.

Die 6 wichtigsten Tipps für Privatanleger

1. Nur anlegen, was man verlieren kann

Wer sein Geld an der Börse anlegen will, kann mit der richtigen Anlagestrategie viel Geld verdienen. Doch man geht auch ein Risiko ein, denn die Märkte und einzelne Titel entwickeln sich nicht immer so, wie man angenommen hat. Darum ist es enorm wichtig, nur das Geld zu investieren, auf das man mittelfristig verzichten kann. Nur so lassen sich Kursrückgänge, die an der Börse unvermeidlich sind, auch aussitzen. Wer beim Aktienhandel hingegen Kapital einsetzt, das bereits wenige Monate später benötigt wird, kann schnell zum Verkauf seiner Aktien gezwungen werden. Im schlimmsten Fall zu ungünstigen Kursen.

2. Diversifiziere dein Portfolio

Wer in Aktien investieren will, sollte sich vor allem eines merken: Niemals alles auf eine Karte setzen! Das A und O ist eine gute Diversifizierung des Portfolios, damit das Risiko auf mehrere Anlageklassen, unterschiedliche Branchen und verschiedene Länder verteilt wird.

3. Aktien sind ideal für einen langfristigen Anlagehorizont

Aktien sollten immer langfristig betrachtet werden, da sie ein höheres Risiko mit sich bringen. Viele deutsche Privatanleger meiden Aktien, weil sie starken Wertschwankungen unterliegen. Darum gilt: Je länger der Anlagehorizont (eventuell bis zum Ruhestand), desto höher der Aktienanteil. Wenn dann der Rentenbeginn näher rückt, kann der Anteil risikoreicher Investments schrittweise reduziert und in weniger volatile Anlageformen investiert werden.

4. Privatanleger sollten sich in Acht vor der Dienstmädchen-Hausse nehmen

Ein weiteres Phänomen ist, dass Privatanleger oft erst an die Börse gehen, wenn bereits eine Überbewertung des Marktes stattgefunden hat und die Aktienkurse sich bald nach unten korrigieren werden. Dies passiert in der Regel nach einer längeren Phase des Marktwachstums, denn dann fühlen sich unerfahrene Anleger „sicher“ genug, um ihr Geld zu investieren. Dieses Phänomen wird als Dienstmädchen-Hausse bezeichnet und ist für erfahrene Anleger ein Warnzeichen. Zudem kaufen Privatanleger dann vor allem Aktien aus Trendbranchen und diversifizieren dadurch ihr Portfolio nur ungenügend. Als Folge werden sie von Kursverlusten überdurchschnittlich hart getroffen und kehren der Börse dann wieder den Rücken.

5. Auch Dividenden von Aktien berücksichtigen

Entscheidend bei Aktien ist, dass diese langfristig eine sehr gute Rendite verzeichnen, die nicht nur durch Kursgewinne, sondern auch durch Dividenden zustande kommen. Dank der Aktiendividende können Anleger selbst dann von einer Rendite profitieren, wenn der Markt sich in einer Abwärtsbewegung befindet. Die Börse spiegelt die wirtschaftliche Gesundheit der Unternehmen nämlich nicht uneingeschränkt wider und Gewinnausschüttungen an Aktionäre können deswegen auch bei Kursverlusten getätigt werden.

6. Nur in das investieren, was man auch versteht

Um gute Anlageentscheidungen treffen zu können, muss man verstehen, in was man investiert, das Risiko abschätzen können und realistische Renditeerwartungen haben. Deshalb sind die Transparenz des Finanzproduktes und eine neutrale Information entscheidend für den Anlageerfolg. Nur auf dieser Basis können Anleger entscheiden, ob ein Finanzprodukt ein gutes Verhältnis von Risiko und Rendite aufweist.

Die 5 häufigsten Fehler von Privatanlegern

Behavioral Finance analysiert die Psychologie von Anlegern und umfasst die typischsten Fehler, die Privatanleger gerne machen. Hier die häufigsten:

1. Fokussierung auf die Gegenwart – Present Bias

Im Fachjargon nennt sich die Fokussierung auf die Gegenwart «Present Bias». Das bedeutet, dass beim Fällen von Entscheidungen der aktuellen Situation, also der Gegenwart, zu viel Gewicht eingeräumt wird. Dies zu Lasten der Zukunft. Übersetzt auf Finanzanlagen ist damit gemeint, dass Anleger oft ihren Anlagehorizont und die mögliche zukünftige Entwicklung eines Titels vergessen und darauf schauen, wie dieser sich im Moment verhält.

2. Verfügbarkeitsheuristik

Verfügbarkeitsheuristik bedeutet, dass unsere Entscheidungen nicht immer rational sind, da wir uns gerne von negativen und traumatischen Informationen beeinflussen lassen. Die Finanzkrise von 2008 ist schon über 10 Jahre her, trotzdem sitzt sie vielen Anlegern noch im Nacken. Viele haben aufgrund dieser Erfahrungen ihr Geld in geldmarktähnliche Produkte investiert, um möglichst kein Risiko einzugehen. Leider werfen diese Geldanlagen aber kaum Rendite ab, weshalb viele Anleger jetzt das Gefühl haben, auf der Stelle zu treten. Dazu kommt noch die reale Gefahr durch die Inflation, welche die Kaufkraft schmälert.

3. Herdentrieb

Wenn ein Anleger ein Herdenverhalten an den Tag legt, dann fällt er seine Entscheidungen basierend auf der großen Mehrheit. Sprich, er investiert sein Geld so, wie es alle anderen auch tun und verlässt sich dabei auf die kollektive Intelligenz. Dies ist besonders dann gefährlich, wenn sich die breite Masse irrt. Darum ist es enorm wichtig, sich nicht auf die Meinung der Allgemeinheit zu verlassen, sondern seine Anlagen gemäß den persönlichen Zielen und des Risikoprofils zu tätigen. Wer dieselben Wertpapiere kauft wie alle anderen, erzielt auch die gleichen Ergebnisse wie alle anderen. Es braucht Mut und vor allem eine solide Kenntnis des Marktes, um zu verkaufen, wenn alle kaufen und um zu kaufen, wenn alle anderen verkaufen.

4. Heimatorientierung – Home Bias

Viele Anleger investieren hauptsächlich in Unternehmen oder Wertschriften im eigenen Land. Dabei übersehen sie Chancen, die sich ihnen in anderen Märkten bieten. Deshalb sollten bei einer Anlagestrategie immer die globalen Anlagemöglichkeiten in Betracht gezogen werden. Damit diversifiziert man automatisch sein Portfolio und erhöht die Sicherheit der Investition.

Um sich über ausländische Märkte zu informieren, helfen diese Länderanalysen:

5. Angst vor Verlusten

Wenn sich ein Investment nicht wie erwartet entwickelt, neigen viele Anleger dazu, beim nächsten Kauf übervorsichtig zu sein und Risiken gar gänzlich zu vermeiden. Das kann aber dazu führen, dass man die eigenen Anlageziele aus Angst vor Verlusten aus den Augen verliert. Bei der Geldanlage sollte man darum immer vor Augen haben, dass das oberste Ziel der höchstmögliche reale Gesamtgewinn nach Steuern ist.

Informationsquellen für Privatanleger

Wer sein Vermögen selbst verwaltet, muss über aktuelle wirtschaftliche Ereignisse und Marktentwicklungen gut informiert sein. Dies sind einige sehr verlässliche Informationsquellen:


Informationsquelle
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AlleAktien Informationsquelle für Privatanlager
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Bloomberg News
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Bloomberg.com
Neue Zürcher Zeitung Informationsquelle für Privatanlager
NZZ Neue Zürcher Zeitung
fundierte EU-Berichterstattung (Finanzen-Teil)
NZZ.ch


Die 20 beliebtesten Aktien bei Privatanlegern 2019

AlleAktien hat im Oktober 2019 seine Mitglieder befragt, welche Aktien sie sich in diesem Jahr in ihr Depot gelegt haben. In diese Titel haben unsere Anleger investiert:

Die beliebtesten 20 Aktien der Mitglieder von AlleAktien
Die beliebtesten 20 Aktien unter Privatanlegern 2019. Quelle: Umfrage in der AlleAktien Community

Auffallend ist, dass vor allem in solide Blue-Chip-Aktien investiert wird und sich keine Spekulationstitel unter den Top 20 befinden.

Auch der normalerweise sehr stark ausgeprägte Home Bias scheint unter jungen Investoren deutlich geringer verbreitet zu sein. Nur 3 der Top 20-Aktien sind von deutschen Unternehmen, was gerade einmal einem Anteil von 15 % entspricht.

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