George Soros (Investor)
George Soros ist ein amerikanischer Investor. Er erzielte in den 70er und 80er-Jahren sehr große Gewinne mit Devisenspekulationen. In der Finanzkrise 2007/08 wurde er erneut aktiv und erwirtschaftete viel Geld. Berühmtheit erlangte er 1992 mit seiner Spekulation gegen das britische Pfund. Heute setzt sich Soros sehr für wohltätige und karitative Zwecke ein.
Steckbrief
Name | George Soros |
Geburtstag | 12.08.1930 |
Herkunftsland | Ungarn |
Unternehmen | Quantum Fund |
Funktion in Unternehmen | Fondsmanager, Berater |
Geschätztes Vermögen | 8,6 Milliarden Dollar |
Der Weg zum Fondsmanager
Soros wurde als Sohn jüdischer Eltern 1930 in Budapest geboren. Sein Vater versteckte ihn während des 2. Weltkrieges vor den Nationalsozialisten. Dadurch konnte er die Verfolgung von Juden in der NS-Zeit überleben.
Nach seinem Schulabschluss ging Soros nach England und studierte dort an der London School of Economics and Political Science. Seinen Master-Abschluss erreichte er 1954 im Alter von 24 Jahren. Während seiner Studienzeit wurde er sehr durch den Philosophen Karl Popper geprägt. Dieser war großer Verfechter einer offenen Gesellschaft (sehr liberales Gesellschaftsbild, gekennzeichnet durch wenige Eingriffe des Staates).
Nach seinem Abschluss an der Universität arbeitete Soros ab 1954 in London bei der Bank Singer & Friedlander. Nach zwei Jahren wechselte er nach New York City, um dort an der Wall Street tätig zu werden. Soros wurde Spezialist für den Arbitragehandel. Dabei werden kleine Unregelmäßigkeiten am Markt ausgenutzt, um daraus mit sehr großen Hebeln Gewinne zu machen.
Im Jahr 1969 gründete Soros seinen eigenen Hedgefonds gemeinsam mit Jim Rogers. Dieser trug am Anfang den Namen Soros-Fund, wurde später aber in Quantum Fund umbenannt.
Anlagestrategie
Der Quantum Fund von Soros spezialisierte sich auf den Devisenhandel. Bei diesem wird mit den Wechselkursen verschiedener Währungen spekuliert. Um dort aus geringen Änderungen große Gewinne machen zu können, müssen enorme Hebel eingesetzt werden. Diese Art des Investierens gehört zur Spekulation und weniger zum langfristigen Anlegen. Somit steht der Quantum Fund im starken Kontrast zu beispielsweise Berkshire Hathaway von Warren Buffett.
Sein Fonds begann 1969 mit einem Startkapital von fünf Millionen US-Dollar. Durch Rendite und Einzahlungen wuchs dieses Vermögen bis 1993 auf vier Milliarden Dollar an.
Im Jahr 1989 zog sich Soros aus dem täglichen Geschäft zurück und agierte als Berater seines eigenen Fonds.
Nach einer langen Pause kehrte Soros 2007 mit seinem Quantum Endowment Fund zurück. Im Jahr der Finanzkrise erzielte er eine Rendite von 32 %. Aus diesem Grund konnte er sich 2008 ein Gehalt von 1,1 Milliarden Dollar bezahlen. Damit war er der Hedgefonds-Manager weltweit mit dem höchsten Lohn. Im Juli 2009 verwaltete seine Investmentfirma 24 Milliarden US-Dollar.
Besondere Spekulationen und Kritik
Durch einen Verkauf von Aktien der Bank Société Générale erzielte Soros 2,2 Millionen Dollar Gewinn. Ein französisches Gericht verurteilte ihn wegen Insiderhandel bei diesem Geschäft. Soros musste den gesamten Gewinn durch diese Spekulation als Strafe zurückzahlen.
Die Nationalbank von England musste in Folge des Schwarzen Mittwochs am 16.09.1992 ihre eigene Währung stark abwerten. George Soros sah diese Abwertung voraus und spekulierte genau darauf. Diese Spekulation hat ihm anscheinend einen Gewinn von einer Milliarde Dollar eingebracht. Im Nachgang wurde ihm mehrfach vorgeworfen, dass sein Handeln die Abwertung ausgelöst hat. Dies konnten aber mehrere Untersuchungen nicht zweifelsfrei nachweisen.
Anscheinend soll Soros mit seinem Fonds 1997 die Währung Malaysias beeinflusst haben. Deren Einbruch löste dann in der Folge die Asienkrise aus. Aber auch dies wurde durch unabhängige Experten als nicht wahr beurteilt. Es gab anscheinend keine konkreten Beweise für diesen Vorwurf.
Engagement als Philanthrop
George Soros gründete schon 1979 die Open Society Foundation. Dieser übertrug er bis 2017 circa 18 Milliarden Dollar seines Privatvermögens.
Mit dieser Stiftung setzt er sich vor allem für mehr Transparenz in der Politik und die Stärkung von Menschenrechten ein. Die Liste an geförderten Projekten ist dabei sehr lang. Besonderen Fokus legte er auf den Demokratisierungsprozess in Osteuropa.