Aktienmarkt in Deutschland
Am deutschen Aktienmarkt gibt es verschiedene Indizes, in denen die Unternehmen und Aktiengesellschaften gelistet sind. Dazu zählen der DAX, MDAX, SDAX und der TecDAX.
- Der DAX enthält die 30 größten und umsatzstärksten Unternehmen Deutschlands.
- Marktkapitalisierung und Streubesitz regeln die Aufnahme in den Index.
- Unternehmen können in den DAX auf- oder daraus absteigen.
Deutschlands "Blue Chips": Der DAX
Der bekannteste und bedeutendste Index ist der Deutsche Aktienindex (DAX), der die Wertentwicklung der aktuell 30 größten (bezogen auf die Marktkapitalisierung) und liquidesten Unternehmen des deutschen Aktienmarktes repräsentiert. Rund 80 % der Marktkapitalisierung der in Deutschland börsennotierten Aktiengesellschaften werden im DAX abgebildet. Die einzelnen Unternehmen sind abhängig von der Höhe der Marktkapitalisierung des Unternehmens unterschiedlich stark gewichtet.
Zu den wichtigsten Geschäftszweigen der deutschen Wirtschaft gehören die Automobilindustrie, die Energieversorger, die Chemie-Branche, das Transport- und Verkehrswesen sowie die Informationstechnologie. Ab September 2021 wird der DAX von 30 auf 40 Werte angehoben.
Unterschied von Prime Standard zu General Standard
General Standard: Hier gelten die gesetzlichen Anforderungen für den Regulierten Markt. Die einzelnen Zugangsvoraussetzungen sowie die Folgepflichten sind im Börsengesetz, in der Börsenzulassungs-Verordnung sowie in der Börsenordnung für die Frankfurter Wertpapierbörse (FWB®) geregelt. Auf Antrag entscheidet die Geschäftsführung der Frankfurter Wertpapierbörse über die Zulassung zum Regulierten Markt (General Standard). Emittenten im General Standard erfüllen die hohen Transparenzanforderungen des Regulierten Marktes. Der General Standard ist damit primär für mittlere und große Unternehmen, die nationale Investoren ansprechen und sich für ein kostengünstiges Listing entscheiden, geeignet. Quelle: Deutsche Börse, General Standard
Prime Standard: Hier geltenden Folgepflichten gehen über die des General Standard hinaus und müssen neben diesen erfüllt werden. Der Prime Standard stellt damit an der Frankfurter Wertpapierbörse (FWB®) und sogar europaweit das Segment mit den höchsten Anforderungen dar. Die weiteren Zulassungsfolgepflichten des Prime Standard zeichnen sich nicht nur durch das höhere Maß der Transparenzanforderungen aus, sondern vor allem durch die Vorgabe, diese grundsätzlich auch in englischer Sprache zu erfüllen. Der Prime Standard ist damit die richtige Wahl für Emittenten, die sich insbesondere einem internationalen Investorenpublikum präsentieren möchten. Ferner ist auch die Aufnahme in die Auswahlindizes DAX®, MDAX®, TecDAX® und SDAX® Emittenten mit Zulassung zum Prime Standard vorbehalten. Der Prime Standard ist ein Teilbereich des Regulierten Marktes mit weiteren Zulassungsfolgepflichten. Die Zugangsvoraussetzungen sowie die einzelnen Folgepflichten sind in der Börsenordnung für die Frankfurter Wertpapierbörse geregelt. Auf Antrag entscheidet die Geschäftsführung der Frankfurter Wertpapierbörse über die Zulassung zum Prime Standard. Der Antrag kann zusammen mit dem Antrag auf Zulassung zum Regulierten Markt (General Standard) gestellt werden. Quelle: Deutsche Börse, Prime Standard
Aktien im DAX
Zu den bekanntesten und namhaftesten Unternehmen am deutschen Aktienmarkt zählen unter anderem:
Name | Marktkapitalisierung in Mio. EUR* |
SAP | 127.963,00 EUR |
Linde | 111.999,01 EUR |
Siemens | 106.548,00 EUR |
Volkswagen (VW) vz. | 88.138,28 EUR |
Allianz | 79.610,20 EUR |
Daimler | 71.668,60 EUR |
Deutsche Telekom | 71.452,30 EUR |
Merck | 61.368,90 EUR |
BASF | 61.363,60 EUR |
Bayer | 54.819,30 EUR |
Adidas | 54.336,10 EUR |
Deutsche Post | 52.313,10 EUR |
BMW | 45.217,85 EUR |
Infineon | 44.365,80 EUR |
Henkel vz. | 35.668,18 EUR |
Münchener Rückversicherungs-Gesellschaft | 32.741,10 EUR |
Vonovia | 31.338,80 EUR |
Delivery Hero | 27.512,30 EUR |
Continental | 24.980,80 EUR |
*Stand: 09.02.2021
Deutschlands Tech-Branche: Der TecDAX
Der TecDAX bildet die 30 wichtigsten börsennotierten Technologie-Unternehmen in Deutschland ab. Er gilt auch als Technologie-Barometer für Deutschland, denn an ihm kann man die wirtschaftliche Entwicklung der Branche ablesen.
Deutschlands Mittelstand: Der MDAX
Der MDAX ist neben dem DAX der zweitwichtigste deutsche Aktienindex. In ihm sind die 50 wertvollsten (nach Marktkapitalisierung im Streubesitz) und liquidesten Unternehmen des deutschen Aktienmarktes enthalten, die überwiegend in Deutschland tätig sind. Der MDAX bildet nach dem DAX mit den "Top 30" die Plätze 31 bis 80 ab. Teil des MDAX sind vor allem klassische Branchen (Mid Caps). Werte können aus dem MDAX in den DAX aufsteigen, wenn sie eine gute Performance haben.
Der MDAX wird sowohl als Kursindex als auch als Performanceindex berechnet. Wenn umgangssprachlich vom MDAX die Rede ist, dann ist vom Performanceindex die Rede. Dieser unterscheidet sich vom Kursindex darin, dass nicht nur die Entwicklung der Aktienkurse maßgeblich ist, sondern die ausgeschütteten Dividenden fiktiv wieder angelegt werden. So bildet der MDAX Performance-Index die Gesamtrendite der in ihm enthaltenen Aktien ab.
Wertentwicklung des MDAX
Wie sein großer Bruder DAX notierte der MDAX am 31. Dezember 1987 bei einem Punktestand von 1.000 Punkten. Ende 2017 notiert der MDAX mit 26.000 Punkten doppelt so hoch wie der DAX mit rund 13.000 Punkten. In den letzten 30 Jahren hätte ein Investment in den MDAX für Anleger somit zu einer Versechsundzwanzigfachung des Vermögens statt “lediglich” einer Verdreizehnfachung des Vermögens im DAX geführt.
Als Grund für den noch stärkeren Vermögenszuwachs als bei den DAX-Aktien wird die geringere Größe der enthaltenen Unternehmen angenommen. Oftmals sind die im MDAX enthaltenen Unternehmen hochspezialisierte Marktführer und breiten sich durch hervorragende Produkte in der ganzen Welt aus. Da die Unternehmen noch etwas kleiner als die DAX-Unternehmen sind, haben sie in vielen Märkten noch Potential, da sie in diesen oft noch gar nicht vertreten sind. Viele der im MDAX enthaltenen Werte sind familiengeführt und profitieren vom weltweit anerkannten Ruf “Made in Germany”.
Auf AlleAktien.de veröffentlichen wir regelmäßig Aktienanalysen von MDAX-Unternehmen und stellen dir Aktien vor, die eine attraktive Renditeerwartung versprechen.
Deutschlands "Small Caps": Der SDAX
Nach dem MDAX kommt der SDAX: Er listet 70 Aktien, quasi die Plätze 81 bis 130, gemessen an Marktkapitalisierung und Liquidität. SDAX steht für “Small Cap Dax”, also kleinere Aktiengesellschaften. Auch Unternehmenswerte, die im MDAX geführt werden, müssen den Prime Standard der Deutschen Börsengesellschaft erfüllen.
Worin unterscheiden sich Prime und General Standard?
Gelistet werden nur Unternehmen, die zum Prime Standard zugelassen sind. Dennoch gibt es sogar Börsenschwergewichte, die im General Standard zu finden sind. Prime Standard und General Standard sind Marktsegmente der Börse in Frankfurt. Der zentrale Unterschied zwischen den beiden liegt in den Voraussetzungen und Pflichten, die ein Unternehmen im Interesse der Anleger erfüllen muss.
In beiden Fällen gelten zunächst die Mindestanforderungen des Regulierten Marktes. Dieser ist nach EU-Normen organisiert. Sie finden sich etwa im Börsengesetz, im Wertpapierprospekt- oder Wertpapierhandelsgesetz.